Facebook-Interaktionen: Absturz um 56 % in den letzten zwei Jahren

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So gut wie alle sozialen Netzwerke finanzieren sich durch die Einblendung von Werbeanzeigen. So auch das weltgrößte Netzwerk Facebook. Im letzten Jahr sollte ein Update gegen Fake News vorgehen: Was ist daraus geworden?

Facebooks Regio-Update im Kampf gegen Fake News

Mit dem Januar2018-Update wollte sich Facebook stärker auf regionale und lokale Marken und Quellen konzentrieren. Im Kampf gegen Fake News hatte das Unternehmen beschlossen die meist überregionalen Fake-News-Website auszuschließen und regionalen Nachrichten den Vorzug zu geben.

Hat das funktioniert?

Nein, eigentlich nicht. Eindrückliche Dokumentationen wie The Cleaners beweisen das auf verstörende Weise:

XL-Vorschau: The Cleaners – Im Schatten der Netzwelt | Reportage & Dokumentation

Der Dokumentarfilm deckt die gigantische digitale Zensur in Manila auf, dem größten Standort für Content-Moderation. Zehntausende löschen dort im Auftrag von Facebook & Co. unerwünschte Inhalte. Ein Knochenjob.

Facebook hat weder sein Problem mit Fake News, noch jenes mit seinem Datenschutz regeln können.

Details zu Fake News

Sollten wir gegen Fake News etwas tun? Ja – allein schon aus dem Grund heraus, dass Fake News falsche Inhalte verbreiten. Ob nun Unwahrheiten oder bewusst Lügen sind egal. Unsere gesamte europäische Kultur und deren Gedankengut basieren seit der Aufklärung auf einem Wahrheitsanspruch: Rationalismus und Empirismus waren sogar schon vor der Aufklärung ein integraler Bestandteil unserer Wissensgesellschaft.

In Ausgabe Nr. 11 der #Onlinegeister sprechen Tristan und Christian detailliert über Fake News:

Fake News – Nr. 11 – #Onlinegeister

Podcast: Play in new window | Download | Embed Hat Katharina die Große wirklich Pferde verführt? Basiert die Macht der Päpste auf einer Lüge? Und was hat das mit dem Internet zu tun? Ganz einfach: In der aktuellen Ausgabe beschäftigen wir uns mit Fake News. Ganz ehrlich!

Facebook-Werbekosten noch niedrig – ab 0,20 € sind Sie dabei?

Natürlich bedeutet dieser neue Fokus auch Änderungen für Werbeanzeigen. Zurzeit liegen wir immer noch bei gemütlichen 20 Cent CPC (Cost per Click) in Deutschland. Pro Klick auf eine Werbeanzeige müssen in Deutschland etwa 0,20 € bezahlt werden. Das ist im internationalen Schnitt unerhört wenig für ein so stark industrialisiertes und bevölkerungsreiches Land!

Es ist noch nicht abzusehen, ob und wie sich der Werbeanzeigenmarkt durch diese Änderung verändert. Doch der Sinn hinter Werbekampagnen ist jedem klar: Es sollen Facebook Reactions und Likes hervorgerufen werden. Zudem wird gleichzeitig auf das Unternehmen beziehungsweise dessen Produkte und Dienstleistungen aufmerksam gemacht. Durch das Bevorzugen von lokalen Medien geraten überregionale und internationale Marken in Zugzwang oder werden stärker zur Kasse gebeten, um dieselbe Reichweite zu generieren wie lokale Quellen.

Generell bietet Facebook die Möglichkeit das Werbebudget individuell festzulegen. Ausgaben von fünf Euro pro Woche aber auch 50.000 Euro pro Woche sind möglich. Je höher das Werbebudget angesetzt wird, umso höher ist natürlich auch die Reichweite des Facebook Ads. Wichtig zu wissen: Jeder Nutzer der auf eine Werbeanzeige klickt, sorgt auch für Kosten. Die minimalen Kosten pro Klick liegen hierbei bei 0,01 US-Dollar.

Die organische Reichweite nimmt immer stärker ab. Facebook-Beiträge erreichen nicht mehr so viele Nutzer wie früher. Manche wollen das dadurch ausgleichen, dass sie Facebook Likes kaufen. Doch davon raten wir ab! Gekaufte Facebook-Fans bringen nichts!

Steigende Preise für Facebook Ads

Erst Anfang letzten Jahres kündigte Mark Zuckerberg die Überarbeitung des Facebook News-Feeds an. Den viele Nutzer beklagten das Ausmaß an Werbeanzeigen und -einblendungen. Auch die Ankündigung über Werbeanzeigen im Messenger und in diesem Jahr Werbeanzeigen bei WhatsApp sorgte für Aufruhr. Der Facebook-Gründer entschied sich deshalb für die Neugestaltung des News-Feeds und dessen Algorithmus. Der News-Feed soll durch diese Änderung wieder persönlicher werden und vorrangig Beiträge von Freunden, Familie und anderen Interessen zeigen. Die Folge, es bleibt weniger Platz für Facebook Ads übrig. Dies sorgt bei Aktienanleger für ein ungutes Gefühl, da Werbeanzeigen die Haupteinnahmequelle von Facebook darstellt, andererseits aber auch für eine Preiserhöhung bei den Facebook Ads. Durch die begrenzte Anzahl an Werbeslots wird der Wettbewerb zusätzlich steigen und die Preise anheizen.

Social Media Advertising – Nr. 23 – #Onlinegeister

Podcast: Play in new window | Download | Embed Infolge des Skandals bei Facebook um Cambridge Analytica (siehe Hausmeistereien Folge Nr. 22) erschien es uns passend, uns eingehender mit dem Thema Social Advertising zu beschäftigen. Als neue Hausmeisterei haben wir jetzt die Alexa Top 50 im Programm: Wir sehen uns regelmäßig die Websites im Alexa.com-Länderranking an.

Alternativen, um die Reichweite zu erhöhen

Durch die bereits vorhin genannte Änderung des Algorithmus für den News-Feed, kommen allerdings weitere Einbußen auf Unternehmen zu. Denn während eine Facebook-Werbekampagne zukünftig mehr Budget erfordern dürfte, sinkt auch gleichzeitig die Reichweite der Facebook Ads.

 

 

Im ersten Quartal 2017 lohnt sich nochmal ein genauerer Blick, denn hier war der Einbruch nochmal extremer:

Durch die persönlichere Gestaltung des News-Feeds werden zukünftig nur noch Themen angezeigt, welche für den User von Interesse sind. Zwar steigt hierdurch eventuell die Interaktionswahrscheinlichkeit, andererseits sinkt die Reichweite einer

Werbeanzeige allgemein. Genaue Zahlen sind noch nicht bekannt, es wird allerdings von einer 30 bis 80 (!) Prozent geringeren Reichweite ausgegangen.

Durch die Einschränkung der Reichweite könnten alternative Methoden wieder interessant werden. Likes kaufen wird inzwischen wieder von manchen Profis empfohlen. Das ist sowohl moralisch als auch rechtlich höchst bedenklich, aber für manche Unternehmen eine valide Strategie. Sollten Sie sich dazu entscheiden, erzielen Sie allerdings auch in etwa die gleiche Reichweite wie vorher. Außerdem ist es wichtig, dass die Fans regional und relevant für Ihre Marke sind. Prinzipiell lässt sich vom Like-Kauf aber eher abraten, falls dieser nicht unbedingt nötig ist (bspw. gilt eine hohe Zahl an Likes immer noch als Statussymbol vieler Seiten; die sogenannte vanity metric). Sinnvoller wäre aber die Investition in Facebook-Werbung oder eine Content-Agentur.

Fazit: Was funktioniert zurzeit bei Facebook?

Das Veröffentlichen von Videos insbesondere Live-Videos erhält nach wie vor eine größere Aufmerksamkeit.

Das Setzen von Links in Posts stößt hingegen eher auf Ablehnung bei Facebook.

Textbeiträge sind für Facebook relevanter als Links. Bilder sind relevanter als Texte. Videos und vor allem Live-Videos sind interessanter als Bilder. So einfach ist es in der Praxis nicht, aber Facebook lehrt uns vor allem eines: Neben Interaktivität und Multimedia ist die Präsenz vor Ort, also Regionalität, immer wichtiger, um auf der Plattform zu bestehen.

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