Drei Wochen ist es schon wieder her, dass unsere Jahresumfrage zur Nutzung von sozialen Netzwerken in Deutschland abgeschlossen wurde. Leider fehlte uns in den letzten Wochen ein wenig die Zeit, uns um die Auswertung zu kümmern. Das holen wir jetzt direkt mit einer Artikelserie nach. Versprochen. 🙂
Was wir auch versprochen hatten: Wir veröffentlichen die Rohdaten der Befragung der Ergebnisse vollkommen kostenlos hier. Die Links zum Download findet Ihr am Ende des Artikels.
Heute beginnen wir die Auswertung mit den ersten beiden Fragen (Welche Netzwerke werden genutzt und Welche Netzwerke werden aktiv genutzt) und den demografischen Daten der Teilnehmer. Die weiteren Artikel folgen in den nächsten Wochen.
An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal ein ganz großes DANKE an alle Teilnehmer sagen! Ohne Euch hätten wir diese Umfrage nicht durchführen können. Danke auch für das zahlreiche Feedback. Wir nehmen diese Rückmeldungen mit für die nächste Umfrage und versprechen, einige Verbesserungen für die nächste Umfrage umzusetzen.
Verzeichnis
Sind die Daten repräsentativ für die Internetnutzer in Deutschland?
Die Repräsentativität spielt bei der Auswertung eine Umfrage ja immer eine große Rolle. Kann aus den Daten tatsächlich auf alle Internetnutzer in Deutschland geschlossen werden? Bei Umfragen unter Internet-Nutzern bezieht man sich zur Berechnung der Repräsentativität gerne auf die AGOF Internet-Facts. Diese liegen im Moment für den Januar 2013 vor. Nach den Daten der AGOF gibt es im Moment in Deutschland 52,16 Mio. Internetnutzer. 52,6 % der Internetnutzer sind männlich und 47,4 % sind weiblich.
Rechnen wir mit diesen Daten einmal die Repräsentativität unserer Umfrage aus. Bei einer Grundgesamtheit von 52,16 Mio. Menschen und einem zulässigen Stichprobenfehler von 5% (Wird sehr häufig so verwendet) kommen wir auf eine eine nötige Stichprobengröße von 385 Teilnehmer. Wir haben bei unserer Umfrage 393 vollständig ausgefüllte Fragebögen. Davon haben 360 Teilnehmer angegeben, aus einem deutschen Bundesland zu stammen. Zehn Personen haben die Frage nach dem Wohnort nicht beantwortet.
Die Umfrageergebnisse sind wären also mit einem Stichprobenfehler von 5,16% repräsentativ für die Internetnutzer in Deutschland nach AGOF-Daten.
Trotzdem: Ich werde mir hier nicht anmaßen die Ergebnisse auf alle Internetnutzer in Deutschland herunter zu brechen. Wir werden immer von den Teilnehmern und nicht von den Internetnutzern reden – auch wenn sich sicherlich ein Trend ableiten ließe. [Update: Was ich mit diesem Rechenbeispiel deutlich machen wollte: Man könnte schnell von einer Repräsentativität der Ergebnisse sprechen. Trotzdem sollte man damit immer vorsichtig sein. Alleine bei der Verteilung auf die Bundesländer dürften unsere Ergebnisse schon nicht mehr repräsentativ sein.]
Wenig Überraschung: Facebook auf Platz 1
Die Ergebnisse zu den ersten beiden Fragen bieten keine Überraschungen: Facebook ist das Netzwerk, in dem die meisten Befragten einen Account haben (92,3%), Twitter folgt auf Platz zwei (75,31%) und Google+ liegt direkt auf Platz drei (69,47%).
Bei den „Weiteren“ lag Foursquare mit 15 Nennungen klar vorne, es folgten tumblr mit 12 Nennungen, app.net mit sechs Nennungen und flickr mit fünf Nennungen.
Hier die gesamte Verteilung:
Besonders interessant finde ich hier zwei Konstellationen: Es haben vergleichsweise sehr viele Leute einen Account bei YouTube (59,54%) und Pinterest (40,46%) liegt sogar noch leicht vor Instagram (37,91%).
Zumindest der zweite Punkt dreht sich bei der Frage nach der aktiven Nutzung wieder in die Richtung, die ich erwartet habe. Hier liegt Instagram (65% aktive Nutzung) deutlich vor Pinterest (51%). Hier einmal die absoluten Zahlen der aktiven Nutzung und das ganze direkt auch prozentual.
Die „Weiteren“ Netzwerke waren denen bei der ersten Frage sehr ähnlich: Foursquare führt auch hier mit 12 aktiven Nutzern, gefolgt von tumblr (acht Nutzer), app.net mit fünf Nutzern und flickr mit drei Nutzern.
Die prozentuale Auswertung der aktiven Nutzer zeigt es noch einmal deutlich: Google+ schneidet hier nicht gut ab.
YouTube ist das Netzwerk, das am wenigsten selbst aktiv genutzt wird. Nur 36 % der Befragten stellen selbst Videos ein oder kommentieren/bewerten Videos von anderen Nutzern. Pinterest verliert hier, wie schon oben angekündigt auch sehr stark: Nur 53 % nutzen ihren Account selbst aktiv. Und was viele auch nicht überraschen wird: Auch Google+ schneidet mit 53% nicht sehr gut ab. Umgerechnet auf alle Umfrage-Teilnehmer ergibt sich bei Google+ eine aktive Nutzung von 36,64 %.
Die Demografischen Daten der Teilnehmer
Aber was waren das überhaupt für Leute, die an unserer Umfrage teilgenommen haben? Um die demografischen Daten der Teilnehmer zu erfassen, haben wir auch eine Reihe von Fragen gestellt.
Mit 34,28 % ist die Gruppe der 25-34 jährigen die deutlich größte Gruppe der Teilnehmer. Mit unserer Verteilung unter den Teilnehmer entsprechen wir aber auch in etwa den Strukturen der Facebook-Nutzer. Einzig bei den 18-24 jährigen haben wir eine kleinere Teilnehmerzahl.
Die Geschlechter halten sich unter den Teilnehmern unserer Umfrage ziemlich die Waage. 52,11 % der Teilnehmer sind männlich und 47,89 % sind weiblich.
Auch nach dem höchsten Bildungsabschluss haben wir gefragt. Immerhin noch 386 Personen haben die Frage beantwortet. 49,74 % der Teilnehmer haben ein Hochschulstudium abgeschlossen. Die zweitgrößte Gruppe sind die Abiturienten mit 18,13 %, gefolgt von den Teilnehmern mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (17,1 %).
Eine ähnliche prozentuale Verteilung haben wir auch bei dem Arbeitsverhältnis: 46 % sind Angestellte, 23,94 % sind Selbstständig.
Das Ergebnis der Frage „Beschäftigst Du Dich beruflich mit Social Media“ hat mich nicht wirklich überrascht. Schließlich bewegen wir uns bis zu einem gewissen Grad eben in unserer eigenen Filterblase. Aber immerhin haben wir es geschafft, 32,9 % der Teilnehmer aus einem anderen Kreis zu gewinnen.
Was uns leider nicht so recht gelungen ist: Teilnehmer aus Österreich bzw. der Schweiz zu gewinnen. Knapp 94 % der Teilnehmer kommen aus Deutschland.
Und zum Abschluss auch noch die Aufteilung nach den einzelnen Bundesländern:
Wie ganz oben besprochen außerdem hier die Rohdaten zum Download:
Rohdaten Ergebnisse Umfrage Nutzung sozialer Netzwerke (.xlsx)
SPSS Daten (CSV)
📊 Unterstützt die Zukunft von #SoMeStats!
Wir machen gern, was wir tun. Aber wir können es finanziell nicht mehr leisten. Steigende Kosten bei sinkenden Einnahmen - auch durch die aktuelle Situation. Wir machen alles rein ehrenamtlich und in unserer Freizeit. Damit wir #SoMeStats für euch fortsetzen können, brauchen wir eure Hilfe. Dafür haben wir zusammen mit Steady das #SoMeStats-Crowdfunding 📊 ins Leben gerufen. Als Mitglieder unterstützt ihr das Projekt und bekommt für euren Beitrag:
✅ In deinem E-Mail-Posteingang: unser #2minuten Newsletter-Briefing mit vertiefender Analyse und exklusiven Whitepaper
✅ Werbefläche im Newsletter-Briefing
✅ Bestimme unsere Themen mit: wir machen Analysen für dich!
✅ Monatlich Infografiken
✅ Analysen zu Social Media, Statistiken und Studien
✅ Verschenke eine weitere Mitgliedschaft
✅ Gutes Karma obendrauf!
Wenn ihr bei uns mitmachen wollt, dann geht das auch über Steady oder direkt hier.
Falls der Button nicht angezeigt wird: Auf unserer Steady-Seite Mitglied werden.
Pingback: Von null auf Platz eins: Social Media Chartstürmer - antwerpes
Pingback: Von null auf Platz eins: Social Media Chartstürmer - antwerpes Agentur Blog
Pingback: Von null auf Platz eins: Social Media Chartstürmer | antwerpes 360°
Pingback: Von null auf Platz eins: Social Media Chartstürmer | antwerpes PR Blog
Pingback: Vergleich der Technologien von Startups in Cape Town | Peter Shaw's unthoughted blog
Pingback: orat.io Blog » Warum Social Media Marketing für Startups auch nach hinten losgehen kann - Ein Blog über Meinungsbildung im Web, Startups & Entrepreneurship
„Die Umfrageergebnisse sind also mit einem Stichprobenfehler von 5,16% repräsentativ für die Internetnutzer in Deutschland nach AGOF-Daten.“ Das mag ja für die Anzahl noch gerade stimmen. Aber sonst? Sind etwa mehr als 2/3 aller Internetnutzer beruflich mit Social Media. Allein diese verbieten es, die Umfrage als auch nur annähernd als“Repräsentativ“ zu verkaufen oder auch nur den Anschein zu erwecken. Es spielt hat nicht nur die Größe der Stichprobe eine Rolle, sondern auch die Auswahl der Stichprobe selbst.
Und genau deswegen schreibe ich später „Ich werde mir hier nicht anmaßen die Ergebnisse auf alle Internetnutzer in Deutschland herunter zu brechen.“
Vielleicht hätte ich es deutlicher machen sollen, aber ich wollte damit eher verdeutlichen, dass man selbst bei Studien, die angeben repräsentativ zu sein, vorsichtig sein muss.
Ich habe es nicht ausgerechnet, gehe aber davon aus, dass wir schon bei der Bundesland-Verteilung nicht mehr repräsentativ sind.
Der Satz ist mir schon aufgefallen, relativiert aber die erste Aussage nicht genügend, oder? Und mit der Aussage, dass man „bei Studien, die angeben repräsentativ zu sein, vorsichtig sein muss.“ rennst Du bei mir offene Türen ein. Auf meinem Blog befasse ich mich sehr häufig mit diesem Thema.
Ich habe es jetzt oben in einem Update noch einmal deutlicher gemacht. Beim dritten Lesen gerade kam es mir auch schon gar nicht mehr so deutlich vor. 🙂
Da ich erst jetzt Euren Newsletter erhalten habe, hinterlasse ich ‚mal eine 7 in dieser Antwort 😉
Für die Gewinner-Ziehung gibt es einen eigenen Beitrag. Daher kam der Newsletter auch erst gestern Abend. 🙂 http://www.socialmediastatistik.de/jahres-umfrage-social-media-statistiken-gewinner-ziehung/