- Google+ hat im April 2019 dicht gemacht
- Seitdem: Google Maps erlaubt Beiträge zu schreiben und bindet mehr Werbeanzeigen ein; YouTube führt Community-Tab ein
- Google Maps und YouTube als heimlicher Nachfolger von Google+?
Ich bezeichne sie als Social-Network-Hybride oder kurz Hybride. Wenn Social-Media-Anwendungen in andere Bereiche vorstoßen, für die sie geeignet, aber nicht gedacht sind. Insbesondere seit 2019 ist Alphabet mit seinen Google-Diensten verstärkt dabei auch Elemente von sozialen Netzwerken einzubinden.
Verzeichnis
Googles neuer Social-Media-Vorstoß durch die Hintertür?
Vermutlich aufgrund des Misserfolgs von Google+ (eingestellt am 2. April 2019) verstärkt Alphabet Bemühungen, um insb. bei YouTube und Google Maps (Google Business in der Anwenderseite) Elemente von Social Networks einzuflechten.
1. Google Maps: Beiträge
Seit 2018 bietet Google auf Google Maps (für Anbieter über die „Google My Business“-Schnittstelle) die Möglichkeit Beiträge zu Veranstaltungen, Produkten und Dienstleistungen direkt in der Google-Suche und in Google Maps zu veröffentlichen. So können Nutzer aktuelle Informationen, Fotos und Videos präsentiert werden.
Um einen solchen Beitrag zu erstellen, muss wie folgt vorgegangen werden:
1. In Google My Business anmelden (oder die „My Business“-App herunterladen)
2. Den gewünschten Eintrag zum Standort öffnen
3. Den Menüpunkt Beiträge klicken
4. Einen Beitrag schreiben
5. Veröffentlichen
2. Google Maps: Anzeigen sollen Monetarisierung helfen?
Immer wieder ploppen bei Google Maps Anzeigen zu gesponsorten Inhalten auf – Google nimmt also Geld dadurch ein, bestimmte Orte gehoben anzuzeigen. Das ist zwar klassische Anzeigen-Werbung und damit für Google nichts Ungewöhnliches. Jedoch ist es eine neue Entwicklung, die direkt aus dem Aus von Google+ resultieren könnte.
In Kombination mit den Beiträgen, die bei Google Maps geschrieben werden können, ist es eine interessante Entwicklung. Die Beiträge führen zu mehr Traffic und die Anzeigen versuchen dadurch Geld einzutreiben.
3. YouTube: Community-Tab
YouTube hatte Anfang 2018 damit angefangen unter dem Tab Community Elemente von Social Networks bei YouTube einzubinden. Bis dato war YouTube eine reine Social-Sharing-Plattform für Videos.
Mit Communitybeiträgen können YouTube-Creator Umfragen, GIFs, Text, Bilder und Videos erstellen. Durch Communitybeiträge sollen mehr mehr Zuschauer auf YouTube erreicht werden und die Interaktion mit dem Publikum erhöht werden, so YouTube. Communitybeiträge werden immer im Tab „Community“ angezeigt und können außerdem im Startseiten- oder Abofeed erscheinen.
YouTuber mit mehr als 1.000 Abonnenten haben Zugriff auf Communitybeiträge. Dann kann es ggf. noch eine Woche dauern, bis der Tab „Community“ angezeigt wird. Der Tab „Community“ wird laufend getestet und wird zukünftig möglicherweise auch für andere Kanäle verfügbar sein.
Wenn ein Kanal die Voraussetzungen für Communitybeiträge erfüllt, der Tab „Community“ aber nicht angezeigt wird, muss das benutzerdefinierte Kanallayout aktiviert werden. Dort kann man die Einstellungen ändern.
Meinung: Wohin will Google damit?
Google hat immer wieder Bemühungen unternommen, um in den Social-Media-Markt vorzudringen. Doch ob nun Google Wave, Google+ (beide soziale Netzwerke), Google Hangouts oder Google Duo (beide Messenger), es hat nie so richtig funktioniert.
Also wählt Google den Weg durch die Hintertür? Socialisiert (oder bufft) seine bestehenden Kanäle und setzt uns nun YouTube oder Google Business auf Steroide vor? So schlimm ist es nicht, aber die Gefahr besteht, dass Google hierdurch seine Produkte verwässert – so wie es Facebook bereits mit Facebook oder aktuell Instagram tun dürfte.
Originalbeitrag vom 29. April 2019
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