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- Bis zu 8 Mio. Leute nutzen Twitch in Deutschland jeden Monat
- Deutschland macht fast 7 Prozent der weltweit ca. 1,6 Mrd. Zugriffe auf Twitch aus
- Amazon hat 2014 über 970 Mio. USD für Twitch bezahlt
Gaming, Streaming und Let’s Plays: Das macht und das ist Twitch. Für viele Nutzer ist Twitch die bedeutendste Livestream-Plattform. Der größte Konkurrent, YouTubes Live-Plattform, kann in der Popularität zumindest nicht an Twitch heranreichen. Doch was sagen die Zahlen?
Verzeichnis
Nutzerzahlen bei Twitch (07/2023)
Zeitraum | Nutzerzahlen mtl. Deutschland (MAU) | Visits mtl. global (MAU) |
---|---|---|
07/2023 | … | 1.000 Mio. |
01/2023 | … | 1.100 Mio. |
01/2022 | ~8,85 Mio.* | 1.300 Mio. |
09/2021 | … | 1.160 Mio. |
01/2021 | … | 1.138 Mio. |
06/2020 | … | 866 Mio. |
03/2020 | 3,58 Mio. | 746 Mio. |
01/2020 | 3,31 Mio. | 672,5 Mio. |
06/2019 | 2,72 Mio. | 670 Mio. |
01/2019 | 2,81 Mio. | ~600 Mio. |
06/2018 | 2,6 Mio. | … |
* Deutsche Nutzer für 2022 wurden berechnet nach Daten der Medienanstalten und kreuzberechnet mit Informationen zur Bevölkerungsverteilung in Deutschland laut destatis.de (73,21 Mio. Deutsche 14+, ges. 84,35 Mio.) 18-64 51,44.
Was sagen die Zahlen?
Leider sind nicht für alle Zeiträume Zahlen verfügbar. Doch die Trends sind eindeutig: Twitch ist international eine wichtige Plattform, aber fristet in Deutschland eher noch ein Schattendasein. Vor allem aber während der Zeit seit März 2020 hat Twitch teils enormes Wachstum verzeichnet.
Wie viele Menschen nutzen Twitch in Deutschland?
Die letzten verlässlichen Daten stammen aus 2020 und bezifferten fast 4 Mio. regelmäßige Nutzer in Deutschland. Nach einer Hochrechnung für 2022 hat sich dieser Wert aber auf fast 9 Mio. mehr als verdoppelt. Doch sind die Zahlen mit Vorsicht zu genießen, da sie nicht offiziell von Twitch stammen und nur eine grobe Schätzung darstellen. Doch infolge der Corona-Pandemie mit allen digitalen Auswirkungen ist anzunehmen, dass auch Twitch stärker gewachsen ist.
Werte von 4 Mio. Nutzern sind für Deutschland eher unbedeutend, fast 9 Mio. Nutzer hingegen sind schon ein veritabler Status für eine Nischenplattform. Denn Twitch ist vor allem im Bereich Gaming und Let’s Play populär, was wiederum für mehr Visbility sorgt. Die relativ wenigen Nutzer werden dadurch gut ausgeglichen.
Wer sind die Nutzer von Twitch?
Jede Social-Media-Plattform hat bestimmte Eigenschaften, die sie attraktiv machen. Twitch ist vor allem populär bei Gamer:innen und Let’s Playern. Es richtet sich deutlich an eine jüngere Zielgruppe, v.a. an Gen Z und darunter, also Generation Alpha. Der Großteil der Twitch-Nutzer ist männlich.
Wird das Zuschauerprofil näher angeschaut, sieht man, dass mehr als die Hälfte der User zwischen 18 und 34 Jahre alt sind. Außerdem ist 35% des Publikums weiblich – eine starke Zahl, da Gaming immer noch ein von Männern dominiertes Terrain ist. Auch Streamer sind auf Twitch reichlich vorhanden. Die Sender-Community besteht aus über sieben Millionen Streamer, die mindestens einmal pro Monat Livestreams veröffentlichen. Der erfolgreichste Kanal ist „Ninja“ mit rund 17 Millionen Followern. Bestens in Erinnerung vieler Twitch-Zuschauer ist seine Live-Sendung mit Drake von 2018, die von 635 000 Menschen gleichzeitig angeschaut wurde. In Deutschland hat „MontanaBlack88“ mit über vier Millionen Followern die größte Fangemeinde unter den deutschen Streamern. Die Beziehung zwischen Streamer und Follower ist im Portal oft eng geknüpft. Folglich ist es nicht verwunderlich, dass 70% der Twitch-Gemeinde ihre Lieblingskanäle finanziell unterstützen, sowie 64% Prozent die empfohlenen Produkte kaufen.
Wie wird Twitch genutzt?
Twitch gehört zu den erfolgreichsten Internet-Initiativen der digitalen Ära. Das Portal eilt seit seiner Gründung im Jahr 2011 von einem Erfolg zum nächsten, wie die Zahlen deutlich beweisen. Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung werden wir auch in der Zukunft Zeuge von den Erfolgserlebnissen des Live-Streaming-Portals werden. Da können wir Twitch nur alles Gute zum zehnten Geburtstagsjahr wünschen.
Die Erfolge der letzten Jahre zeigen, dass Twitch im Video-Content-Markt als Live-Streaming-Portal den Ton angibt. Tagtäglich besuchen rund dreißig Millionen Menschen die Plattform. Zwischen 2011 und 2020 erhöhte sich damit die Zuschauerzahl um das 86-fache, wobei Twitch bisher immer die Zahlen des vergangenen Jahres übertraf. Demnach wird auch dieses Jahr ein Anstieg erwartet. Mit 23% wird der Hauptanteil des Datenverkehrs auf der Plattform von den US-Amerikanern getragen; Deutschland kommt auf stolze 7%. Die meistgesehene Rubrik ist dabei „Just Chatting“. Danach folgen die legendären Spiele „League of Legends“ und „Fortnite“.
Twitch: Zehn Jahre im Überblick 2011-2021
Die Twitch-Gründer Justin Kan und Emmett Shear initiierten 2007 „Justin.tv“, das ihren Usern erlaubte, Videos per Livestreaming ins Internet zu übertragen. Das ursprüngliche Ziel des Projekts war, dass Menschen aus aller Welt ganz Alltägliches aus ihrem Leben veröffentlichen. Doch alles entwickelte sich anders. Die Plattform wurde zu einem populären Online-Treffpunkt für Computerspieler, die ihre Spielperformance mit anderen Usern teilten, wodurch Gaming Schritt für Schritt „Justin.tv“ zu dominieren begann. 2011 wurde eine Spin-Off-Version des Portals veröffentlicht und damit Twitch ins Leben gerufen, dessen thematischer Dreh- und Angelpunkt nichts anderes als Gaming war. Nun existierte offiziell eine Plattform, die sowohl Social Media, Broadcasting und Entertainment unter einen Hut brachte, als auch unterschiedliche Gaming-Fans auf der ganzen Welt zusammenscharte. Von GTA- und Call of Duty-Fans, über Poker- und Schachprofis, bis hin zu FIFA-Anhängern; jeder Spieler fand auf dem Live-Streaming-Dienst eine Nische für sich.
Und Twitch ging gleich einen Schritt weiter und startete ein Partnerprogramm, das Streamern den Weg zum Geld verdienen eröffnete. Bis heute funktioniert dies nach folgendem Prinzip: Wenn Streamer einen festen Sendeplan sowie im Schnitt über 500 Follower besitzen, erhalten sie einen monetären Anteil sowohl an der eingeblendeten Werbung als auch von der Summe der zahlenden Abonnenten. Zudem können Zuschauer die Streamer auch in Form von Spenden während den Live-Sendungen finanziell unterstützen.
Parallel zu der steigenden Internetnutzung und dem allgemeinen Aufwärtstrend in der Spielebranche, entwickelte sich der Live-Streaming-Dienst bis 2014 zur beliebtesten Online-Adresse der Gamer. In den USA war Twitch in Spitzenzeiten nach Netflix, Google und Apple die am vierthäufigsten abgerufene Seite und machte natürlich die Giganten der IT-Branche auf sich aufmerksam: Amazon kaufte das Unternehmen Twitch Interactive auf, ohne viel an der Geschäftsführung zu verändern. Vorteilhaft wurde es vor allem für die Twitch-User, die ab 2016 Zugang zu allen Vorteilen von Amazon Prime, wie kostenlose Lieferungen oder spezielle Rabattmöglichkeiten erhalten haben. Bis heute versucht Twitch seine Plattform zu verfeinern und benutzerfreundlicher zu machen. Unter anderen wurde ein Game-Store eingeführt, aber wegen mangelndem Interesse wieder abgeschafft, sowie eine Internet Games Database neu eingegliedert, um Speicherung und Suchanfragen zu optimieren. Im Moment plant die Plattform drei neue Features, die noch in der Testphase stecken. Bei positivem Feedback von Usern werden sie in das System integriert.
#Twitchleaks 2021
Anfang Oktober 2021 wurde Twitch gehackt; viele Informationen wurden erbeutet und wurden und werden gerade im Netz hochgeladen, darunter Folgendes:
- Die Top-100-Streamer mit ihren Einnahmen seit 2019 sind online; preisliche zwischen 800k und 9,8 Mio. USD
- Der gesamte Quellcode von Twitch ist online einsehbar, bspw. bei Github
10 Jahre Twitch
- 2010: das von Justin Kan (USA) gegründete Streamingportal Justin.tv wird populärer, der Bereich Videospiele wird als Twitch.tv ausgegründet; Twitch geht im Juni 2011 in einer Beta-Version online
- 2012: Twitch gewinnt einen Webby Award (Kategorie: People’s Voice Award)
- 2013: 45+ Mio. monatl. Zuschauer auf 6 Mio. Streamingkanälen
- 2014: Amazon kauft die Twitch-Betreibergesellschaft 970 Mio. USD
- 2015: Twitch macht auch Kreativ und nicht nur Videospiele; im Oktober startet man mit einem 9-tägigen Marathon aller Folgen von Bob Ross’s The Joy of Painting.
- 2019: Twitch ist weltweit 26. beliebteste Website (Deutschland #23)
- 2019: Attentat von Halle am 9. Oktober; Täter übertrug Anschlag live bei Twitch.
- 2021: #TwitchLeaks, größter erfolgreicher Hackerangriff auf Twitch
Twitch feierte 2021 sein 10-jähriges Bestehen. Das hochpopuläre Live-Streaming-Portal versorgt seit 2011 Millionen von User mit spannenden Gaming-Inhalten und Live-Sendungen. Trotz unglücker Situation wie den #Twitchleaks hat sich Twitch bislang noch nicht als ein zu negatives oder toxisches Angebot erwiesen. Zahlen und Statistiken beweisen, dass das Portal vermutlich auch in der Zukunft den Ton im Video-Content-Markt für Live-Inhalte angeben wird.
Wie kann ich mit Twitch Geld verdienen?
Kurz: Es ist ECHT kompliziert einen Überblick über alle Monetarisierungsvarianten bei Twitch zu finden und es gibt viele Ausnahmen und Besonderheiten. Hier die Kurzfassung:
Partner-Programm:
- Kanal-Abonnements und Emotes: Twitch-Partner können Einnahmen erzielen, wenn Zuschauer ihren Kanal abonnieren. Folgende Abonnementoptionen stehen zur Verfügung: Stufe 1, Stufe 2, Stufe 3 sowie das kostenlose Prime-Abonnement. Die Einnahmen aus einem Abo können je nach Wohnsitz des Abonnenten unterschiedlich sein. Partner können außerdem bis zu 60 Kanal-Emotes freischalten.
- Bits: Zuschauer können Bits (ein virtuelles Guthaben) kaufen, um auf einem Kanal zu cheeren und den Betreiber zu unterstützen, ohne dafür eine externe Website oder einen Drittanbieter verwenden zu müssen. Teilnehmende Partner erhalten von Twitch anteilig jeweils 1 Cent pro Bit, wenn auf ihrem Kanal mit Bits gecheert wird. Als Partner kann man Cheermotes und Bit-Abzeichen selbst gestalten.
- Werbung: Partner erhalten einen Teil der Einnahmen, die durch Werbung auf ihrem Kanal generiert werden. Außerdem können sie über ihr Dashboard selbst bestimmen, wie oft und wie lange Mid-Roll-Werbung eingeblendet wird.
- Hype-Chat: Mit Hype-Chat können Zuschauer Nachrichten in schnelllebigen Chats anpinnen. Als Partner erhält man einen Teil der Einnahmen, die durch Hype-Chats auf einem Kanal generiert werden.
Wie werde ich Partner?
Twitchs „Weg zum Partner“ soll helfen, den Fortschritt zur Qualifizierung für das Twitch-Partner-Programm zu verfolgen. Die folgenden Achievements sind Teil davon:
- Streame insgesamt 25 Stunden lang.
- Streame an 12 verschiedenen Tagen.
- Durchschnittlich 75 Zuschauer (gleichzeitige Zuschauer; Zuschauer aus Vorschlägen, Raids und Einbettung nicht eingerechnet)
Das bedeutet aber nicht, dass man auch Partner wird. Twitch bzw. Amazon behält sich das letzte Wort und kann euch auch jederzeit ablehnen.
Affiliate-Programm:
Mit dem Affiliate-Programm von Twitch schaltest du Tools frei, um deine Community zu vergrößern. Außerdem kannst du mit deinen Inhalten bei Twitch Geld verdienen. Folgende Tools und Vorteile sind für nicht-monetarisierte Twitch-Konten nicht verfügbar.
- Monetarisierungstools:
- Mit Bits cheeren
- Abonnements
- Werbeeinnahmen
- Hype-Chat
- Video-Tools:
- Transcodeoptionen nach Verfügbarkeit
- Abonnenten-Streams
- VODs und Archive nur für Abonnenten
- Verlängerte VOD-Speicherung von 14 Tagen statt 7
- Community-Tools:
- Individuelle Kanalpunkte
- Abstimmungen
- Zugang zu sofortigen Emote-Uploads
Wie werde ich Affiliate?
Um ein Twitch-Affiliate zu werden, musst du folgende vier Voraussetzungen erfüllen:
- Erreiche 50 Follower
- Streame insgesamt 8 Stunden lang.
- Streame an 7 verschiedenen Tagen.
- Erreiche durchschnittlich 3 Zuschauer
Das bedeutet aber nicht, dass man auch Affiliate wird. Twitch bzw. Amazon behält sich das letzte Wort und kann euch auch jederzeit ablehnen.
Partner-Plus-Programm:
Partner, welche in das Programm aufgenommen werden, erhalten bis zu einer Obergrenze von 100.000 USD eine Umsatzbeteiligung von 70 % aus wiederkehrenden Abonnements und Geschenkabonnements. Das Partner-Plus-Programm startet am 1. Oktober 2023.
Wie werde ich Plus-Partner?
Um in das Programm aufgenommen zu werden, ist es erforderlich in drei aufeinanderfolgenden Monaten mindestens 350 wiederkehrende bezahlte Abonnements auf dem eigenen Kanal zu erhalten.
Quellen
- https://www.agof.de/studien/daily-digital-facts/
- https://www.affde.com/de/twitch-users.html
- buggisch.wordpress.com/tag/statistik/
- https://datareportal.com
- https://www.futurebiz.de/artikel/twitch-statistiken/
- https://similarweb.com/website/twitch.tv#overview
- https://socialmediastatistik.de/infografik-social-media-universum/
- https://statista.com/statistics/511558/twitch-traffic-by-country/
- https://streamproject.de/twitch-deutschland
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