ARD/ZDF-Onlinestudie 2022: Andere Zählweise, Facebook immer noch sehr dominant und die Mediatheken überraschen!

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  • Gesamtzahl der Deutschen online inzwischen bei 67 Millionen; erst ab 50 Jahr überhaupt Deutsche, die das Internet nicht nutzen
  • Bewusste Auszeiten vom Internet (Digital Detox) auch immer beliebter
  • Bei 14-29-Jährigen am beliebtesten: Insta (74 %), Snapchat (47 %) und TikTok (44 %); ab 14 Jahre an sich: Facebook (35 %)

Regelmäßig seit 1997 erstellen die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender ARD und ZDF eine gemeinsame Studie zum Online-Verhalten der Deutschen. Die aktuellen Zahlen für 2022, die im November veröffentlicht wurden, haben ein paar überraschende, aber auch viel erwartbare Zahlen parat.

Ergebnisse der ARD-/ZDF-Onlinestudie 2022

Infografik für 2022

Seit einigen Jahren visualisiert die Studie ihre Kernergebnisse in Form einer Infografik:

ARD-ZDF-Onlinestudie_2022_Infografik

Kernfakten für 2022

  • Fact #1: Vier von fünf Personen in Deutschland nutzen täglich das Internet. Bewegtbildangebote bleiben der meistgenutzte Bereich im Internet, gefolgt von Audio und Text. Zwei von drei befragten jungen Menschen haben schon mindestens einmal ihren Onlinekonsum bewusst reduziert (Digital Detox).
  • Fact #2: Bewegtbild im Internet erreicht immer mehr Menschen. Rund 52 Prozent greifen zumindest gelegentlich auf die Mediatheken von ARD oder ZDF zu. Häufigst genutzter Streamingdienst ist Netflix vor Prime Video und Disney+. Noch häufiger werden aber Videos auf YouTube angesehen.

  • Fact #3: Lineare und non-lineare Audionutzung im Internet nehmen weiter zu. Regelmäßig werden am häufigsten Musik-Streamingdienste, Musik über YouTube und Liveradio bzw. wortbasierte Audio-on-Demand-Angebote gehört. Insgesamt nutzen 82 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung Online-Audioangebote.

  • Fact #4: Reichweiten von Social-Media-Plattformen und Messengern. Die Hälfte der Bevölkerung ab 14 Jahren ist wöchentlich oder häufiger in Sozialen Medien unterwegs, bei den 14- bis 29-Jährigen sind es 88 Prozent. Sie nutzen am meisten Instagram. Nach Gesamtbevölkerung liegt allerdings Facebook weiter vorn.

SOMESTATS-Analyse für 2022

Kernfakten der Analyse

Vier von fünf Menschen in Deutschland nutzen pro Tag das Internet, dabei werden mediale Inhalte häufiger und länger genutzt als früher. Streamingdienste legen weiter zu, ebenso die Nutzung der Mediatheken von ARD und ZDF. Die Social-Media-Apps des Meta-Konzerns bleiben führend in der Nutzung, auch bei den unter 30-Jährigen.

Es gibt sie noch, die Menschen, die das Internet überhaupt nicht nutzen – aber sie werden immer weniger. 2022 umfasst die Gruppe der Offliner in Deutschland nur noch 3,6 Prozent – größtenteils ab 70-Jährige und mehrheitlich Frauen. Täglich genutzt wird das Internet mittlerweile von 80 Prozent der Menschen ab 14 Jahren. Mit einem Plus von vier Prozentpunkten ist das der höchste jemals in der ARD/ZDF-Onlinestudie erhobene Wert. Acht von zehn Menschen nutzen also das Internet jeden Tag, sei es für Videos, Mediatheken, Nachrichten, Musikstreaming, Podcasts, Social Media, Chats oder ähnliches – das entspricht annähernd 57 Millionen Personen in Deutschland. Zumindest gelegentlich nutzen 95 Prozent das Internet, also 67 Millionen Menschen. Bei den Personen ab 70 Jahren fällt besonders die große Dynamik auf: 2018 nutzten 29 Prozent das Internet täglich, 2022 sind es 51 Prozent.

Nachdem bereits 2021 die mobile Internetnutzung nach dem Rückgang im ersten Coronajahr 2020 wieder leicht angestiegen war, wird 2022 mit 69 Prozent ein neuer Höchstwert bei der regelmäßige Unterwegsnutzung im Sinne einer Nutzung von mindestens einmal pro Woche erreicht (+9 Prozentpunkte).

Erneut erheblicher Zuwachs bei Mediennutzung im Internet

2022 nutzt die Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren in Deutschland Medien-Inhalte oder Streams im Internet mit durchschnittlich 160 Minuten pro Tag noch intensiver als in den vergangenen Jahren (+24 Minuten). Jüngere verbringen fast fünf Stunden mit medialen Internetinhalten, ab 70-Jährige nur eine gute dreiviertel Stunde.

Auf Video inklusive YouTube, Mediatheken und Streamingdienste entfallen mittlerweile 76 Minuten (+12 Minuten). Im Bereich Audio (Streamingdienste, Live-Radio, Podcasts und so weiter) ist es eine gute Stunde (63 Minuten, +6 Minuten).

Es steigt nicht nur die Nutzungsintensität, sondern auch die Zahl der Menschen, die überhaupt Medien über das Internet nutzen. Die Tagesreichweite für die mediale Internetnutzung steigt erstmals auf 72 Prozent (+17 Prozentpunkte). Für Videos im Internet steigt sie deutlich auf 51 Prozent (+15 Prozentpunkte). Bei den 14- bis 29-Jährigen sehen sich 88 Prozent an einem normalen Tag Videos im Internet an, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 61 Prozent. Ebenfalls dynamisch entwickeln sich die Tagesreichweiten von Audio (42 Prozent) und Text (45 Prozent) im Internet. Im Audiobereich ist Musikstreaming die weitverbreitetste Anwendung (41 Prozent nutzen dieses Angebot täglich oder wöchentlich), gefolgt vom Radiohören über das Internet (30 Prozent) sowie dem Hören von Podcasts oder Radiobeiträgen auf Abruf (30 Prozent).

Die Mediatheken von ARD und ZDF erzielen einen neuen Reichweitenpeak: Erstmals erreichen sie mit jeweils 52 Prozent mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Regelmäßig sehen jeweils 22 Prozent Sendungen und Filme in den Mediatheken von ARD und ZDF – auch dies sind Bestwerte.

Bei den Videostreaming-Diensten führen Netflix und Prime Video den Markt deutlich an: 35 Prozent der Menschen nutzen das Angebot von Netflix mindestens einmal in der Woche. Amazon Prime Video liegt bei 26 Prozent und positioniert sich vor Disney+ (12 Prozent) und den Angeboten von Sky (11 Prozent).

Social Media und Messenger: Facebook nach wie vor mit hoher Nutzung. Jede oder jeder Zweite nutzt in einer normalen Woche Social Media. In der jüngsten Altersgruppe greifen neun von zehn Personen mindestens einmal in der Woche auf Social-Media-Angebote zurück, ab 70 Jahren nur eine von zehn.

Bei mindestens wöchentlicher Nutzung liegt Facebook mit 35 Prozent vor Instagram mit 31 Prozent. Mit Abstand folgen TikTok (14 Prozent) und Snapchat (13 Prozent).

Bei unter 30-Jährigen liegt Instagram mit 74 Prozent deutlich vor Snapchat (47 Prozent), TikTok (44 Prozent) und Facebook (42 Prozent). In der mittleren Altersgruppe (30-49 Jahre) behält Facebook seine führende Position vor Instagram, TikTok, Twitter, Pinterest und Snapchat. Ab 50 Jahre wird Social Media signifikant weniger genutzt.

Messenger und andere Anwendungen mit hoher Nutzung: 72 Prozent nutzen täglich Messenger-Dienste, bei den Jüngeren sind es 90 Prozent. Zu WhatsApp gibt es weiterhin keine quantitativ relevante Konkurrenz (68 Prozent tägliche Nutzung).

Mehr als 75 Prozent greifen auf Internet-Suchmaschinen zurück. Fast genauso viele schreiben und lesen mindestens einmal pro Woche private E-Mails. Die jüngste Altersgruppe interessanterweise mehr als die Zielgruppen ab 50 Jahren. Ein Drittel liest Newsletter und knapp vier von zehn Personen nutzen Online-Nachschlagewerke wie zum Beispiel Wikipedia.

Digitale Auszeit verbreitet: Die ARD/ZDF-Onlinestudie wollte in diesem Jahr außerdem wissen, inwieweit digitale Auszeiten ein Thema sind. Das Ergebnis: 15 Prozent schränken ihre Nutzung digitaler Geräte oder Medien regelmäßig ein, 17 Prozent haben es immerhin schon mehrmals gemacht. Vor allem bei den unter 30-Jährigen ist die digitale Auszeit verbreitet. In dieser Altersgruppe haben zwei Drittel bisher mindestens einmal ihre Medienzeit bewusst eingeschränkt. Fast genauso viele haben vor, das in Zukunft zu tun.

Wie aussagekräftig ist die Studie?

Wie immer präsentieren ARD und ZDF in ihrer Onlinestudie belastbare, aber meines Erachtens zu konservative Zahlen.

Dieses Jahr fällt meine Zusammenfassung aber kürzer aus, denn: Bislang setzten die Forscher:innen auf Telefonbefragungen. Doch damit entsteht kein repräsentatives Abbild der Bevölkerung mehr. Um jüngere Menschen zu erreichen, wurden dieses Jahr erstmals 30 Prozent der Teilnehmenden über ein Online-Panel rekrutiert.

Dadurch erhalten die Ergebnisse mehr Aussagekraft und umfassen auch Menschen zwischen 14 und 18 Jahren. Gleichzeitig lassen sich die Zahlen nicht mehr richtig mit den vergangenen Jahren vergleichen. Genau diese Gegenüberstellung ist aber wichtig und spannend. Schließlich interessieren uns nicht nur die absoluten Zahlen (die je nach Studie ohnehin oft schwanken), sondern vor allem die Entwicklung in Relation zu den Vorjahren. Auf dieser Grundlage kann man Trends ableiten und Voraussagen treffen.

Links ARD/ZDF-Onlinestudie 2021

  • https://www.ard-zdf-onlinestudie.de/ardzdf-onlinestudie/pressemitteilung/
  • https://www.ard-zdf-onlinestudie.de/files/2022/ARD-ZDF-Onlinestudie_2022_Infografik_DinA4.pdf

Archiv

Jahr 2021

  • Gesamtzahl der Onliner gestiegen auf 67 Millionen
  • Mobile Nutzung des Internets steigt wieder (Pandemie) und Streaming sowie Mediatheken sind große Treiber
  • U30-Generation hört doppelt so viel Podcasts wie alle anderen

Regelmäßig seit 1997 erstellen die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender ARD und ZDF eine gemeinsame Studie zum Online-Verhalten der Deutschen. Die aktuellen Zahlen für 2021, die im November veröffentlicht wurden, haben ein paar überraschende, aber auch viel erwartbare Zahlen parat.

Ergebnisse der ARD-/ZDF-Onlinestudie 2021

Infografik für 2021

Seit einigen Jahren visualisiert die Studie ihre Kernergebnisse in Form einer Infografik:

ard-zdf-onlinestudie-2021-infografik

Kernfakten für 2021

  • Fact 1 – Allgemeine Internetnutzung: 2021 nutzen – wie bereits im Vorjahr – 94 Prozent der Bevölkerung das Internet. Das entspricht 67 Millionen Menschen ab 14 Jahren..
  • Fact 2 – Tägliche Internetnutzung: Im Vergleich zu 2019 und 2020 steigt die Internet-Tagesreichweite um vier Prozentpunkte auf nun 76 Prozent an, das entspricht 54 Millionen Personen ab 14 Jahren. Bei den 14- bis 29-Jährigen beträgt sie 99 Prozent, bei den über 70-Jährigen 42 Prozent..
  • Fact 3 – Tägliche Nutzungsdauer des Internets: Die Nutzungsdauer des medialen Internets steigt 2021 auf 136 Minuten (+16). 64 Minuten entfallen auf Online-Video, 56 Minuten auf Online-Audio und 20 Minuten auf Online-Text.
  • Fact 4 – Nutzung von Videos: Drei von vier Menschen (74 %) in Deutschland nutzen regelmäßig Videos oder Fernsehinhalte über das Internet. Die größte Rolle spielen On-Demand-Inhalte von Fernsehsendern sowie Video-Streamingdienste (Netflix, Amazon, Disney+ etc.). Videos auf YouTube, die keine Verbindung zu Fernsehsendern haben, nutzen 34 Prozent regelmäßig, Videos auf Social-Media-Plattformen wie etwa Facebook, Instagram und TikTok 23 Prozent.
  • Fact 5 – Mindestens wöchentliche Nutzung von Audios: Radio, Musik oder Podcasts werden über das Internet von zwei Dritteln der Bevölkerung regelmäßig, das heißt mindestens einmal pro Woche gehört. Streamingdienste wie Spotify, Amazon Music oder Apple Music sind mit 37 Prozent regelmäßiger Nutzung gut etabliert. Die Musiknutzung über YouTube spielt mit 32 Prozent ebenfalls eine wichtige Rolle. Podcasts oder Radiosendungen auf Abruf mit neuen Bestwerten in diesem Jahr.
  • Fact 6 – Mindestens wöchentliche Nutzung von Social Media: Facebook ist mit 28 Prozent täglicher oder wöchentlicher Nutzung die Social-Media-Plattform Nummer 1. Instagram wächst zurzeit jedoch schneller und kommt auf 26 Prozent (+ 6 Prozentpunkte). Bei 14- bis 29-Jährigen ist Instagram mit 73 Prozent deutlich vorne (Facebook 35 %). Pinterest, TikTok, Snapchat und Twitter folgen mit Abstand.

SOMESTATS-Analyse für 2021

Kernfakten der Analyse

In Deutschland nutzen 2021 fast 67 Millionen Menschen das Internet – 100 Prozent der unter 50-Jährigen, 95 Prozent der Gruppe zwischen 50 und 69 Jahren und 77 Prozent der ab 70-Jährigen.

Bei der Frage, welche Medienangebote während der Corona-Pandemie wichtiger geworden sind, gewinnen vor allem Online-Videoangebote, Online-Artikel und Messenger an Bedeutung. Jeweils etwa ein Drittel der Befragten sagt, dass diese Medien während der Coronakrise wichtiger geworden sind. Aber auch Social Media, Musik über das Internet, das lineare Fernsehen und das lineare Radio haben an Bedeutung gewonnen.

2021 steigt nach der Corona-Delle im vergangenen Jahr die Unterwegsnutzung wieder deutlich an. Jetzt sind es 79 Prozent der Menschen, die zumindest gelegentlich das Internet unterwegs nutzen – so viele wie nie zuvor.

Auch sehr spannend:

  • Twitter ist bei allen Zielgruppen nur sehr seltern genutzt, aber bei den 14-29-Jährigen mehr als doppelt so oft (9 %) wie bei den anderen Altersgruppen (4 %); kann Twitter in Deutschland bei Jüngeren punkten?
  • Mehr als doppelt so viele 14-29-Jährige hören Podcasts (32 %) wie in den anderen Altersgruppen (16 %); Podcast ist also deutlich ein Medium der Jüngeren, aber kommt langsam auch in allen anderen Altersgruppen an
  • Musik-Streaming ist bei den 14-29-Jährigen wesentlich beliebter: 78 % hören generell Musik über Streamingdienste und 60 % speziell bei YouTube; in den anderen Altersgruppen fällt das wesentlich geringer aus (37 % betreiben Streaming von Musik 32 % speziell bei YouTube) – großer Nachteil: Streaming ist relativ umweltschädlich (Video-Streaming im Verhältnis mehr als Musik, da hier mehr Datenmengen übertragen werden)

Wie aussagekräftig ist die Studie?

Wie immer präsentieren ARD und ZDF in ihrer Onlinestudie belastbare, aber meines Erachtens zu konservative Zahlen.

Genauso die Gesamtzahl der Internet-Nutzer: Natürlich dürfen wir bei 67 Millionen keine großen Sprünge mehr erwarten. Die Erst-Digitalisierung ist abgeschlossen. Doch während die ARD-/ZDF-Onlinestudie auf nur 67 Millionen deutsche Onliner kommt, ermittelt die Weltbank etwa 70 Millionen und die „We are Social“-Studie in Zusammenarbeit mit Hootsuite von Anfang 2019 kommt bereits auf 79 Millionen Nutzer. Das sind immer noch ziemliche Unterschiede.

Doch trotz der konservativen Zahlen: Die ARD-/ZDF-Onlinestudie bietet dadurch belastbare und vertrauenswürdige Informationen. Keine Neuerung hier; das ist gut so.

Links ARD/ZDF-Onlinestudie 2021

  • https://www.ard-zdf-onlinestudie.de/ardzdf-onlinestudie/pressemitteilung/
  • file:///C:/Users/Sherlock/AppData/Local/Temp/ARD_ZDF_Onlinestudie_2021_Publikationscharts_final.pdf

Archiv

Jahr 2020

  • Gesamtzahl der Onliner gestiegen auf 66 Millionen
  • Etwa 3,5 h verbringt jeder täglich im Internet; davon mit Videos sehen (55 Minuten), Audios hören (51 Minuten) und Texte lesen (17 Minuten)
  • U30-Generation hört doppelt so viel Podcasts wie alle anderen Generationen

Regelmäßig seit 1997 erstellen die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender ARD und ZDF eine gemeinsame Studie zum Online-Verhalten der Deutschen. Die aktuellen Zahlen für 2020, die im Oktober veröffentlicht wurden, haben ein paar überraschende, aber auch viel erwartbare Zahlen parat.

Ergebnisse der ARD-/ZDF-Onlinestudie 2020

Infografik für 2020

Seit einigen Jahren visualisiert die Studie ihre Kernergebnisse in Form einer Infografik:

ARD-ZDF-Onlinestudie_2020_Infografik

Kernfakten für 2020

Fact 1 – Allgemeine Internetnutzung: 66 Millionen Menschen in Deutschland nutzen zumindest ab und zu das Internet, 94 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren.  

Fact 2 – Tägliche Internetnutzung: Täglich nutzen 51 Millionen Menschen in Deutschland das Internet in irgendeiner Form, das entspricht 72 Prozent. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es 97 Prozent.

Fact 3 – Tägliche Nutzungsdauer des Internets: Fast dreieinhalb Stunden (oder 204 Minuten) am Tag verbringt der Durchschnittsdeutsche im Internet. Bei den Unter-30-Jährigen liegt die Zeitdauer bei sechseinhalb Stunden (oder 388 Minuten). Nicht jede Internetaktivität bezieht sich auf Angebote von Medien. Medienangebote werden zwei Stunden (oder 120 Minuten) lang genutzt. Unter den drei täglichen Nutzungsdauern für Video, Audio und Text liegt das Sehen von Videos (55 Minuten) knapp vor dem Hören von Audios (51 Minuten) und deutlich vor dem Lesen von Texten (17 Minuten).

Fact 4 – Mindestens wöchentliche Nutzung von Videos: Etwas mehr als zwei Drittel der Bevölkerung sehen sich Videos im Internet an. Die TV-Sendungen bei den Sendermediatheken werden zeitversetzt im Internet (33%) wöchentlich fast ebenso stark genutzt wie Video-Streaming-Dienste (36 %). Live-Fernsehen im Internet liegt bei 12 Prozent, Videos bei Social Media-Angeboten werden von knapp einem Drittel (30 %) genutzt, bei Unter-30-Jährigen sind es mehr als doppelt so viele (72 %).

Fact 5 – Mindestens wöchentliche Nutzung von Audios: Die Musik-Streaming-Nutzung (35 %) ist doppelt so hoch wie die Nutzung von Live-Radio-Programmen (19 % ), aber annähernd so stark wie die Nutzung von Musik über YouTube (31 %).  Unter 30-Jährige hören Podcasts doppelt so häufig wie die Gesamtbevölkerung.

Fact 6 – Mindestens wöchentliche Nutzung von Social Media: Ein Viertel der Bevölkerung nutzt Facebook (26 %), jeder Fünfte Instagram (20 %). Bei Unter 30-Jährigen liegt die Nutzung von Instagram (65 %) mit Abstand vor den anderen Social Media-Angeboten.

SOMESTATS-Analyse für 2020

Kernfakten der Analyse

Mehr online, mehr Video, mehr alles – das ist kein Wunder. Wir sind im Corona-Jahr, wir sind im Homeoffice-Jahr. Ausgangssperren, Lockdowns und mobiles Arbeiten von zu Huase fördern die Nutzung digitaler Technologien.

Das Corona-Jahr 2020 bedeutet für die Studie aber auch: Die Daten hier sind nicht oder nur schwer vergleichbar mit denen aus den Vorjahren. Denn 2020 ist kein normales Jahr für Online-Nutzung. Leute, die normalerweise nicht online arbeiten, mussten Lockdown-bedingt dieses Jahr ins Homeoffice wechseln usw.

Was nicht überrascht ist allerdings: Mehr Video und Audio, immer weniger Text lesen v.a. bei jungen Zielgruppen. Das macht Sinn, da Insta, Snapchat, TikTok und YouTube sehr verbreitet sind. Alles Plattformen, die vor allem auf Multimedia und Interaktives setzen.

Auch sehr spannend:

Blogs scheinen auf der Verliererseite zu sein – also können wir SocialMediaStatistik.de eigentlich dicht machen? Nicht ganz, da die obige Grafik ja a) tägliche Nutzung erfasst und b) Blogs häufig der Nukleus werden für Newsletter, Podcasts oder Video-Shows bei YouTube, Twitch & Co.

Spannend ist aber, dass Social Media (trotz Corona) weniger stark genutzt wird, E-Mails (weil Corona) häufiger werden und insbesondere Messenger (weil Lockdown?) stärker genutzt werden.

Fraglich ist nur: Berufliche oder private Nutzung? Oder beides? Dieses Jahr verschwimmt ja alles twas miteinander.

Wie aussagekräftig ist die Studie?

Wie immer präsentieren ARD und ZDF in ihrer Onlinestudie belastbare, aber meines Erachtens zu konservative Zahlen.

Genauso die Gesamtzahl der Internet-Nutzer: Natürlich dürfen wir bei 66 Millionen keine großen Sprünge mehr erwarten. Die Erst-Digitalisierung ist abgeschlossen. Doch während die ARD-/ZDF-Onlinestudie auf nur 66 Millionen deutsche Onliner kommt, ermittelt die Weltbank etwa 70 Millionen und die „We are Social“-Studie in Zusammenarbeit mit Hootsuite von Anfang 2019 kommt auf 79 Millionen Nutzer. Das sind immer noch ziemliche Unterschiede.

Doch trotz der konservativen Zahlen: Die ARD-/ZDF-Onlinestudie bietet dadurch belastbare und vertrauenswürdige Informationen. Keine Neuerung hier; das ist gut so.

Links ARD/ZDF-Onlinestudie 2020

Jahr 2019

Ergebnisse der ARD-/ZDF-Onlinestudie 2019

  • Gesamtzahl der Onliner fast konstant bei 63 Millionen
  • U30-Jährige sind täglich 6 h im Internet
  • Podcasts steigern sich

Regelmäßig seit 1997 erstellen die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender ARD und ZDF eine gemeinsame Studie zum Online-Verhalten der Deutschen. Die aktuellen Zahlen für 2019, die im Oktober veröffentlicht wurden, haben ein paar überraschende, aber auch viel erwartbare Zahlen parat.

Infografik für 2019

Seit einigen Jahren visualisiert die Studie ihre Kernergebnisse in Form einer Infografik:

Kernfakten für 2019

Fact 1 – Allgemeine Internetnutzung: 66 Millionen Menschen in Deutschland nutzen zumindest ab und zu das Internet, 94 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren.  

Fact 2 – Tägliche Internetnutzung: Täglich nutzen 51 Millionen Menschen in Deutschland das Internet in irgendeiner Form, das entspricht 72 Prozent. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es 97 Prozent.

Fact 3 – Tägliche Nutzungsdauer des Internets: Fast dreieinhalb Stunden (oder 204 Minuten) am Tag verbringt der Durchschnittsdeutsche im Internet. Bei den Unter-30-Jährigen liegt die Zeitdauer bei sechseinhalb Stunden (oder 388 Minuten). Nicht jede Internetaktivität bezieht sich auf Angebote von Medien. Medienangebote werden zwei Stunden (oder 120 Minuten) lang genutzt. Unter den drei täglichen Nutzungsdauern für Video, Audio und Text liegt das Sehen von Videos (55 Minuten) knapp vor dem Hören von Audios (51 Minuten) und deutlich vor dem Lesen von Texten (17 Minuten).

Fact 4 – Mindestens wöchentliche Nutzung von Videos: Etwas mehr als zwei Drittel der Bevölkerung sehen sich Videos im Internet an. Die TV-Sendungen bei den Sendermediatheken werden zeitversetzt im Internet (33%) wöchentlich fast ebenso stark genutzt wie Video-Streaming-Dienste (36 %). Live-Fernsehen im Internet liegt bei 12 Prozent, Videos bei Social Media-Angeboten werden von knapp einem Drittel (30 %) genutzt, bei Unter-30-Jährigen sind es mehr als doppelt so viele (72 %).

Fact 5 – Mindestens wöchentliche Nutzung von Audios: Die Musik-Streaming-Nutzung (35 %) ist doppelt so hoch wie die Nutzung von Live-Radio-Programmen (19 % ), aber annähernd so stark wie die Nutzung von Musik über YouTube (31 %).  Unter 30-Jährige hören Podcasts doppelt so häufig wie die Gesamtbevölkerung.

Fact 6 – Mindestens wöchentliche Nutzung von Social Media: Ein Viertel der Bevölkerung nutzt Facebook (26 %), jeder Fünfte Instagram (20 %). Bei Unter 30-Jährigen liegt die Nutzung von Instagram (65 %) mit Abstand vor den anderen Social Media-Angeboten.

Christians Analyse für 2019

Wie immer präsentieren ARD und ZDF in ihrer Onlinestudie belastbare, aber meines Erachtens zu konservative Zahlen.

Nur ein Beispiel: Während die ARD-/ZDF-Onlinestudie Podcasthörer mit nur 14 % angibt, hat erst kürzlich eine ähnliche Studie von Bitkom 26 % Podcasthörer ermittelt. Natürlich sind die Studien und ihre Hintergründe unterschiedlich. Aber es lässt Raum für Spekulationen.

Genauso die Gesamtzahl der Internet-Nutzer: Natürlich dürfen wir bei 63 Millionen keine großen Sprünge mehr erwarten. Die Erst-Digitalisierung ist abgeschlossen. Doch während die ARD-/ZDF-Onlinestudie auf nur 63 Millionen deutsche Onliner kommt, ermittelt die Weltbank etwa 70 Millionen und die „We are Social“-Studie in Zusammenarbeit mit Hootsuite von Anfang 2019 kommt auf 79 Millionen Nutzer. Das sind ziemliche Unterschiede.

Doch trotz der konservativen Zahlen: Die ARD-/ZDF-Onlinestudie bietet belastbare und vertrauenswürdige Informationen. Keine Neuerung hier; das ist gut so.

Links ARD/ZDF-Onlinestudie 2019

Jahr 2015

Ergebnisse der ARD-/ZDF-Onlinestudie 2015

Facebook und WhatsApp an der Spitze

Wie kaum anders zu erwarten rangiert die Facebook-Familie an der Spitze: WhatsApp ist der meistgenutzte Kanal in Deutschland (80 % der Befragten nutzen es), gefolgt von Facebook (70 %) und Instagram (24 %). Andere Netzwerke wie Google+ oder Twitter sind da weiter abgeschlagen. Überraschend ist jedoch der Mikroblog Tumblr. Dieser rangiert zwar recht weit abgeschlagen bei nur 8 % rangiert, aber bei der täglichen Nutzung nach Instagram auf Platz 4 landen würde.

Tumblr, Twitter & Co. in den Nischen sehr beliebt

Die meisten Teens und Twens bzw. 14-29-Jährigen nutzen Instagram (70 %), Tumblr (52 %) und Twitter (50 % aller Befragten). Die meisten Leute zwischen 30 und 49 Jahren finden sich wie fast zu erwarten war auf Business-Netzwerken wie LinkedIn (62 %) und Xing (47 %); überraschenderweise aber auch bei Pinterest (47%).

Generation 50+ immer wichtiger

Immerhin machen 50-Jährige und älter 47 % der Bevölkerung in der Studie aus und sind mit den 30-49-Jährigen gleichstark vertreten: Beide stellen die deutschen Onliner zu 37 % und überwiegen damit deutlich die junge Zielgruppe. Vertreter von 50+ finden sich vor allem bei Google+, doch da das Netzwerk nachweislich viele Karteileichen aufweist und seine Nutzer automatisch anmeldet, sind die nachrückenden Plätz eigentlich interessanter:

22 % aller Xing-Nutzer sind 50 Jahre oder älter. Danach folgen WhatsApp (21 %), Facebook (18 %) und dann überraschenderweise wieder Tumblr, welches gleichauf mit LinkedIn bei je 17 % rangiert. Es zeigt sich, dass die Generation 50+ kein Netzwerk dominiert, aber sich ähnlich stark fast überall findet.

Exotische Netzwerke haben es weiter schwer

Netzwerke wie Snapchat, Periscope, Wishbone etc. gelten als hip und angesagt, aber finden sich bei den Ergebnissen nicht. Tumblr und Pinterest dürften wohl hierzulande als die Exoten gelten. Zwar machen beide Netzwerke in der Gesamtzahl keine tiefe Delle, doch speziell junge Zielgruppen scheinen angetan. Tumblr liegt mit 52 % der 14-29-Jährigen nach Instagram auf dem zweiten Platz und Pinterest mit 38 % nur knapp unter Facebook mit 43 %.

Links ARD/ZDF-Onlinestudie 2015

Bildquelle: CC BY SA 2.0 Juliane via de.wikipedia.org

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5 Comments

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  4. Holger Thies

    Was haben diese Zahlen nun mit den „Öffentlich Rechtlichen“ aus Deutschland zu tun?
    Da nimmt sich Deutschland mal wieder zu wichtig. 90% der US-Bürger wissen nicht einmal, wo Deutschland liegt, geschweige denn, was die ÖR sind.

    Und ein Verein, der Gebühren speziell für Internet-Inhalte einnimmt, und trotzdem gefühlt 50% davon nicht ausstrahlt (…dürfen aus rechtlichen Gründen…) sollte sich mit solchen Aktionen mal ein wenig zurückhalten!

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