Podcast: Die heutige Jugend und das Internet

Im Oktober/November diesen Jahres sind zum Thema Jugend und ihre Internetnutzung, zwei Studien herausgekommen, über die wir unbedingt noch im gleichen Jahr berichten möchten. Was diese besagen und ob wir uns Sorgen machen müssen, erfahrt ihr im Beitrag.

Was sagen die Studien und was sagen Jugendliche selbst?

Das DIVSI (Deutsches Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet) veröffentlichte die Studie 2018, mit dem Untertitel “Euphorie war gestern”. In dieser relativ umfangreichen Studie, dreht es sich generell um die Medien- und Internetnutzung von Jugendlichen.

Hier ganz wichtig, ist das Methodische vorgehen. Zum Beispiel die Frage “Was sind Jugendliche?”, ist lt. DIVSI folgendermaßen definiert:

  • 12-24-Jährige
  • in Deutschland lebend
  • jedes Geschlecht

Dies trifft auf ~8,67 Mio. Menschen zu (vgl. UNO Population Division 2015).

Die Studie besteht aus einem qualitativen und quantitativen Teil. In der quantitativen Repräsentativbefragung, wurden insgesamt 1.730 Jugendliche und junge Erwachsene befragt. 1.250 davon online und 480 davon persönlich. Eine tiefergehende Erklärung, liefert der nachfolgende grafische Überblick.

Was sind die Kernergebnisse?

Generell besagt die Studie, dass das Internet für heutige Jugendliche selbstverständlich geworden ist. Während 2014 noch zwei Prozent der jungen Menschen zwischen 14 und 24 offline waren, gibt es in dieser Altersgruppe heute keine Offliner mehr. 99 Prozent nutzen das Internet täglich, 2014 waren es noch 71 %. Auch die ARD-ZDF-Onlinestudie von 2017 und 2018, kommt auf ein ganz ähnliches Ergebnis.

Zudem sind 99,8 Prozent der in  Deutschland lebenden, zwischen 14 und 24 Jahre alten Personen, auch Smartphone-Besitzer. Insgesamt nur 7 Prozent steht heute kein mobiles Datenvolumen für die Internetnutzung zur Verfügung.

Sichtweise auf das Internet

Einen kleinen Auszug der aussagekräftigsten Statements, haben wir in nachfolgender Grafik zusammengefasst.

Internet-Milieus

Im Zuge der Studie wurden zudem die Internet-Milieus untersucht und die Ergebnisse denen aus 2014 gegenübergestellt. Betrachtet wurden Bildungsgrad, von niedrig bis hoch und die Grundorientierung, von traditionell bis postmodern.

Die Veränderung in diesem Zeitraum ist durchaus interessant. Zum Beispiel sind “die Vorsichtigen” und “die Verunsicherten” gänzlich weggefallen, “die Enthusiasten” – in großer Zahl – dafür dazugekommen.

Aus nachstehender Grafik können sämtliche Details herausgelesen werden.

Sicherheit

Beim Thema Sicherheit gibt es einige Punkte, die nicht nur auf die heutigen Jugendlichen zutreffen. Spam und der Befall mit Schadsoftware beispielsweise, kommen schon lange vor und betreffen alle Altersgruppen.

Was in den letzten Jahren jedoch hinzugekommen ist, sind sind Beleidigungen, Hate und Tracking.

Daraus resultiert vermutlich auch der Trend, sich immer mehr in geschlossene Gruppen – sogenannte Peergroups – zurückzuziehen und somit einen “geschützten Raum” zu schaffen und so zu kontrollieren, wen Informationen die ich teile, überhaupt erreichen.

Die Einstellung zum Sammeln und Verwerten privater Daten und personalisierter Werbung jedoch, ist durchaus ausgeglichen. Es gibt keine wirklichen Ausreißer, an denen man einen eindeutigen Trend festmachen kann.

Beim Thema Sicherheit der persönlichen Daten im Internet, wurde als Vergleichsjahr wieder das Jahr 2014 herangezogen. Die größten Veränderungen gab es bei der Angabe “Eher sicher” und “Völlig unsicher”. Dies lässt erkennen, dass Jugendliche im Vergleich zunehmend kritischer werden.

Geschlechterunterschiede

Bei der Risikowahrnehmung der Internetnutzung, gibt es einen Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Nutzern. Weibliche Internetnutzer sehen sich bereichsübergreifend generell einem größeren Risiko ausgesetzt. Dies mag teilweise an einer erhöhten Sensibilität für diese Themen liegen, dass aber zum Beispiel Diebstahl und Verbreitung von privaten und intimen Inhalten sowie Stalking eher Frauen betrifft, wurde auch durch den iCloud Leak von 2014 – auch The Fappening oder Celebgate genannt – ersichtlich.

Dazu passend, möchten wir eine Studie von Amnesty International verlinken. In dieser wurden Statistiken aufgestellt, wie oft es auf Twitter zu Beleidigungen, Hasskommentaren und Ähnlichem Frauen gegenüber kommt. Die Ergebnisse sind erschreckend. #ToxicTwitter

Pew-Research-Studie (USA)

Ergänzend zur DIVSI-Studie, möchten wir an dieser Stelle noch die Pew-Research-Studie (Pew ist ein bekanntes US-Institut) erwähnen. Hier ist zu beachten, dass die Studie sowie die daraus resultierenden Ergebnisse, nur für die USA gelten. Befragt wurden 1730 Jugendliche im Alter von 13 – 17 Jahren.

Die Kernergebnisse könnt ihr HIER abrufen.

Eine durchaus interessante Info die wir gerne herausheben möchten ist, dass die Jugendlichen generell positiv gegenüber Social Media eingestellt sind. Man ist zwar durchaus kritisch, die positiven Aspekte werden aber gegenüber den Negativen hervorgehoben.

An dieser Stelle möchten wir gerne an den Gartner Hype-Zyklus erinnern. Dieser stellt dar, welche Phasen bei der Einführung neuer Technologien durchlaufen werden. Angefangen bei überzogenen Erwartungen, gefolgt vom Tal der Enttäuschungen, gelangt man dann über den Pfad der Erleuchtung an den Punkt, an dem man effektiv damit arbeiten kann.

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Podcast: Discord auf Wachstumskurs + die Zukunft von Social Media?

Für die Gamer unter euch bedarf es vermutlich keiner detaillierten Erklärung, für alle anderen – die Discordapp bietet neben den Standardfunktionen eines Messengers noch einiges mehr – und bei uns erfahrt ihr was sie alles kann.

Was ist Discord?

Bei Discord handelt sich um ein kostenloses Programm für Instant Messaging, Chat und Sprachkonferenzen, das für Computer und Mobilgeräte entwickelt wurde, “um Gamer zusammenzubringen”. Der Dienst kann als Webanwendung im Browser oder mit proprietärer Client-Software auf allen gängigen Betriebssystemen genutzt werden. (Wikipedia)

Hier einige Eckdaten:

  • Entwickler: Hammer & Chisel
  • Erscheinungsjahr: 2015
  • Lizenz: proprietär
  • Betriebssystem: macOS, Windows, Android, iOS, Linux
  • Kategorie: IP-Telefonie, Instant Messaging, Peer-to-Peer, Videokonferenz
  • Geschrieben in: JavaScript, React, Elixir

Discord kann als Browseranwendung oder als App für Tablet oder Handy heruntergeladen werden.

In den letzten 3 Jahren hat sich die Anwendung von einer Alternative zu TeamSpeak, Ventrilo oder Skype entwickelt, zu einer neuen Form von Internet-Forum. Ganz ähnlich der Plattform Reddit.

Weil diese App über verschiedenste Funktionen wie VoiceChat, reguläre Chats, persönliche Chats, Freundesgruppen und große Fan-Server verfügt und zudem die Kombination von Chat und Forum viele Leute anspricht, ist Discord immer populärer geworden.

Wie hat sich Discord entwickelt?

Mit derzeit 180.000 Nutzern, wird der größte Server für Fortnite verwendet. Daran kann man schon erkennen, dass sich Discord auf Gamer/Gaming spezialisiert hat, auch wenn man die Anwendung – wie bereits erwähnt – vielseitig einsetzen kann.

Es gibt viele Fangemeinden die einen Discord-Server gegründet haben. Beispielsweise bietet Miracle of Sound seinen Unterstützern auf Patreon exklusiven Zugriff auf seinen Discord-Server. Generell hat sich zwischen diesen beiden Plattformen eine Art Symbiose entwickelt.

Auf einem Server können Unterkategorien – sogenannte Channels – angelegt werden, um einzelne Themenbereiche abzugrenzen. Dies funktioniert ähnlich wie bei Twitter mit Hashtags – beispielsweise #Musik etc.
Am ehesten kann dies verglichen werden mit geschlossenen WhatsApp-Gruppen, Channels bei Slack und allem voran IRC-ChatsAuch ein Vergleich zu Mastodon kann gezogen werden, wobei es sich hier – im Gegensatz zu Discord – um eine Open Source-Software handelt.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es die Anwendung schon ein Instant Messenger ist, allerdings zusätzlich zu den Funktionen von beispielsweise WhatsApp oder Telegram, die Funktion eines Forums erfüllen kann.

Discord: Eine Zukunft von Social Media?

Da Discord mehr oder weniger ein “Best of” aus verschiedenen Anwendungen darstellt, ist es durchaus vorstellbar, dass diese Plattform eine Zukunft von Social Media darstellt.

Auch als Dokumentation für Unternehmen, Organisationen oder Gruppen ist Discord durchaus eine gute Alternative.

Discord sollte zukünftig nur darauf achten, sich selbst nicht im Weg zu stehen. Beispielsweise wurden die Nutzungsbedingungen in den letzten Wochen dahingehend erweitert, dass es Nutzern nicht möglich ist, im Fall des Falles mit einer Sammelklage gegen Discord anzutreten. Nach europäischem Recht wäre dies so auch nicht haltbar, nach amerikanischem Recht sehr wohl.

Hinweis von unserer Seite: Sollte man unternehmerisch auf solchen Plattformen unterwegs sein, ist man generell gut beraten, verstärkt darauf zu achten, dass alles rechtlich sicher ist, ansonsten kann es ganz schnell zu rechtlichen Problemen führen.

Was denken wir darüber?

Bei uns ist Discord hauptsächlich für die Kommunikation mit Gruppen oder als NewsFeed in Verwendung und neben Twitter eines der meist verwendeten Tools.

Auf jeden Fall möchten wir an dieser Stelle jedoch noch ein paar Open Source und Non-Commercial-Alternativen erwähnen. Neben Psi, Pidgin und Fire ist unser persönlicher Tipp MEGAchatHier handelt sich um einen klassischen Cloud-Anbieter, der parallel dazu eine Chat-Funktion anbietet. MEGA ist ein Unternehmen aus Neuseeland bietet seinen Nutzern eine gewaltige Verschlüsselung. Mittlerweile wurde unter Open-Source-Lizenz auch der Quelltext veröffentlicht, somit kann dies auch jederzeit nachgeprüft werden.

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